Eure Fragen - Meine Antworten - Verkehr in der Stadt

Strassenverkehr in Mannheim

  1. Was sind aus Ihrer Sicht die drängendsten Verkehrsprobleme in Mannheim und wie wollen Sie diese angehen?

    Der Bestand an Privat-Pkw und weiteren Fahrzeugen in Mannheim wächst weiterhin schneller als die Zahl der Bevölkerung. Es gibt jedoch nur begrenzten Platz in der Stadt und auf der Straße. Für immer mehr Autos ist einfach kein Platz vorhanden. Weiterhin sind der Poser- und Durchgangsverkehr in der Innenstadt, die hohen Geschwindigkeiten des Autoverkehrs, das ungeordnete und nicht geahndte Gehwegparken sowie die noch immer gegenüber dem Auto schlecht ausgebaute Fahrradinfrastruktur ungelöste Probleme.
    Ich setze mich für den konsequenten Ausbau der Radwege und Fahrradinfrastruktur und für den weiteren Ausbau des ÖPNV-Netzes ein, damit Menschen aus der Stadt und Region der Umstieg weg vom Auto leichter fällt. Nicht nur die Erreichbarkeit der Innenstadt mit dem Fahrrad muss verbessert werden, sondern auch zwischen den Stadtteilen. Auch das ÖPNV-Angebot zwischen den Stadtteilen und in Randstadtteile muss verbessert werden, u.a. durch eine bessere Taktung, Direktverbindungen oder zuverlässige Umstiege und längere Betriebszeiten. Die Privilegien des Autoverkehrs, z.B. das großflächige unbewirtschaftete Parken in den meisten Stadtteilen, müssen abgebaut werden. Dort wo es geeignete Flächen gibt, könnten Quartiersgaragen entstehen, was in einer gewachsenen Stadt allerdings kaum möglich sein wird.

  2. Wie bewerten Sie den Verkehrsversuch in der Innenstadt. Würden Sie als OB ein ähnliches Projekt unterstützen?

    Ich stand hinter dem Verkehrsversuch. Als Bewohnerin der Innenstadt kenne ich die Verkehrsproblematik dort sehr gut. Der Verkehrsversuch hat zu einer großen Erleichterung hinsichtlich Lärm, Luftqualität und Verkehrssicherheit geführt. Nachdem der Verkehrsversuch nun wieder abgebaut worden ist, haben wir die gleichen Probleme wie vorher, obwohl der Fahrlachtunnel mittlerweile geöffnet ist. Der viele unnötige Autoverkehr belastet die Innenstadt sehr. Ich setze mich ein für die Verstetigung verkehrslenkender und verkehrsberuhigender Maßnahmen, damit Menschen stärkere Anreize bekommen, mit anderen Verkehrsmitteln das Stadtzentrum zu erreichen. Diejenigen, die ihren privaten Pkw benötigen, konnten auch während des Verkehrsversuchs die Innenstadt und Parkhäuser erreichen und das wird auch künftig so sein.

  3. Wie wollen Sie dafür sorgen, dass in Zukunft ausreichend Kita-Plätze und Erzieher*innen zur Verfügung stehen?

    Der Beruf als Erzieher*in muss attraktiver gestaltet werden. Es braucht nicht nur mehr Wertschätzung aus der Bevölkerung, sondern auch eine bessere Bezahlung. Die Stadt sollte hier, da sie am Tarifvertrag gebunden ist, mit Zulagen arbeiten, um bessere finanzielle Anreize zu setzen. Die Stadt selbst muss auch gezielt Erzieher*innen ausbilden und nach der Ausbildung übernehmen.

  4. Welche Klimaschutzziele sollte sich Mannheim Ihrer Meinung nach stecken und mit welchen Maßnahmen können sie erreicht werden?

    Der größte CO2-Verursacher in Mannheim ist der Energieverbrauch sowie das Heizen der Gebäude. Hier kann mit einer weiteren Förderung und Ausbau von Photovoltaikanlagen – auf Dächern privater und öffentlicher Gebäude sowie auf Freiflächen – mehr klimaschonender Strom erzeugt werden. Ich setze mich auch für den Bau von Windkraftanlagen auf Mannheimer Gemarkung ein, denn mögliche Gebiete hierfür wurden bereits ausgewiesen. Die Fernwärme muss ebenfalls erneuerbar werden und das Netz ausgebaut werden, um mehr Haushalte an der künftig klimaneutralen Fernwärme anbinden zu können. Es braucht aber auch kleinteiligere Lösungen. Das GKM muss bis 2030 abgeschaltet bzw. durch erneuerbare Energieformen ersetzt werden, da dieses enorm hohe Emissionen verursacht. Die Beschäftigten sind entsprechend weiterzubilden oder umzuschulen, damit diese übernommen werden können. Auch auf den Verkehrssektor, der einen großen Teil der CO2-Emissionen ausmacht, hat die Stadt einen Einfluss. Der Anteil des Pkw-Verkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen muss gesenkt werden durch Ausbau von Fahrradinfrastruktur und ÖPNV sowie durch Maßnahmen, die das Autofahren unattraktiver gegenüber Fuß, Rad und ÖPNV machen. Ich stehe für den sozial-ökologischen Umbau und möchte Mannheim bis 2030 klimaneutral machen.

  5. Welche Großprojekte sollte Mannheim in dem kommenden Jahren vorantreiben und warum?

    Mit der konsequenten Umsetzung des Klimaschutzaktionsplans sowie des Masterplans Mobilität mit all deren Einzelmaßnahmen und des weiteren Ausbaus von Kitaplätzen und Ganztagsbetreuung (Kita und Schule) hat die Stadt bereits genügend Großprojekte. Weiterhin werde ich dafür sorgen, dass die neue Stadtbibliothek auf N2 gebaut wird, da dies die Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit fördert. Natürlich muss dabei der Kostenrahmen eingehalten werden. Eine weitere Ertüchtigung des Carl-Benz-Stadions wird unumgänglich sein, die Notwendigkeit für einen Neubau an anderer Stelle sehe ich aktuell nicht.
  6. Sollten Sie zum OB gewählt werden – welches Projekt würden Sie unbedingt umsetzen wollen? 

    Ich werde mich für kostenfreie Kitas und Hortplätze einsetzen, da dies die Familien finanziell enorm entlasten würde. Zudem möchte ich mich für eine weitere Gesamtschule nach Vorbild der IGMH einsetzen, die im Mannheimer Süden verortet werden sollte. Mindestens aber für die Einrichtung weiterer Gemeinschaftsschulen mit gymnasialer Oberstufe.