- Weswegen haben Sie sich dafür entschlossen, zu kandidieren?
Mir ist es wichtig zu beweisen, dass es machbar ist, als alleinerziehende Mutter in einem systemrelevanten Beruf ein politisches Amt anzustreben. Unser Gesellschaftssystem ist trotz aller Bemühungen um Verbesserungen noch immer so ausgelegt, dass es für Familien und speziell für Alleinerziehende sehr schwierig ist, Beruf, Kinder, Alltag und ehrenamtliche oder Freizeit-Engagements unter einen Hut zu bringen. Da bleibt dann auch viel zu wenig Kapazität, um eine Lobby für diese Menschen aufzubauen. Deshalb ist es wichtig, sich als Betroffene Gehör und am besten auch politischen Einfluss zu verschaffen. - Wann haben Sie damit begonnen, sich politisch zu engagieren und gab es dafür einen bestimmten Grund?
Ich bin 2017 in DIE LINKE eingetreten, seit 2019 bin ich im Kreisvorstand. Motivation siehe die für die OB-Kandidatur. - Wie schätzen Sie Ihre Gewinnchancen für diese Wahl ein?
Ich habe schon gewonnen, wenn die Öffentlichkeit wahrnimmt, dass jemand in meiner Situation kandidiert. Dafür bekomme ich auch auf der Straße unheimlich viel Zuspruch. Auch wenn wahrscheinlich jemand anderes das Rennen machen wird, muss derjenige (aussichtsreich sind leider nur Männer) diesem Zuspruch, der die Dringlichkeit des Bedarfs an familiengerechterer Politik belegt, politisch Beachtung schenken. - Inwieweit würden Schüler*innen von Ihrer Politik profitieren?
Ich hoffe, ich trage zum Empowerment speziell von Mädchen und jungen Frauen bei, die sehen, dass Frauen etwas erreichen können und die politische Gestaltung nicht den Männern überlassen, dass es sich lohnt, für eigene Wünsche und Chancengleichheit zu kämpfen. - Wie bewerten Sie das Herabsetzen des Wahlalters auf 16 Jahre für Wahlen wie diese?
Der Jugend gehört die Zukunft. Also muss sie auch die Gelegenheit bekommen, sie mitzubestimmen. Wichtig dabei ist, dass Eltern, Schule und Öffentlichkeit den jungen Menschen die Bedeutung der politischen Einflussnahme auf ihr Leben vermitteln.
