Eure Fragen - Meine Antworten

Natur und Artenschutz – Mannheim

  1. Ihre Einstellung zu Natur- u. Artenschutz. Was ist für Sie dabei wichtig?
    Natur – und Artenschutz ist auch in einer Großstadt wie Mannheim absolut wichtig. Hauptsächlich müssen in den Stadtparks und Stadtwald wild lebende Tiere geschützt und deren Lebensräume erhalten werden. Dies gilt auch für wild wachsende Pflanzen. Es gilt die biologische Vielfalt zu erhalten. Es müssen Ruheflächen für Tiere und Pflanzen erhalten oder geschaffen werden, egal ob sie unter Tier – und Pflanzenschutz fallen. Jedes Tier oder Pflanze ist für sich ein Individuum und muss geschützt werden.
  2. Mit welchen Ideen/ Massnahmen wollen Sie den Natur- und Artenschutz in Mannheim voranbringen?
    Es müssen mehr Tier- und Pflanzenschutzgebiete eingerichtet werden. Nicht nur im Stadtwald, sondern idealerweise auch in Parks und Parkanlage
  3. Welche Gedanken haben Sie für die Bepflanzung und Pflege öffentlicher/ städtischer Grünflächen und Parks? In Bezug auf Tierschutz, Vogelschutz und besonders in Bezug zum Insektenschutz (der ja die Voraussetzungen für Vogelernährung und Jungenaufzucht ist)
    In öffentlichen Grünflächen und Parks muss die vom Mensch geschaffene oder gepflegte Pflanzenwelt auf den Insektenschutz eingehen. Dies kann mit mehr blühenden Pflanzen, Schmetterlingsbüsche und Insektenhotels erreicht werden. Taubenschläge müssen im gesamten Stadtgebiet errichtet und unterhalten werden, am dringendsten aber natürlich dort, wo die meisten Tauben sich aufhalten (u.a. Innenstadt). Weiterhin braucht es auch den Schutz vor allem seltener Vogelarten wie zum Beispiel den Eisvogel am Vogelstangsee. Dort und auch an anderen Stellen werden Ruhegebiete für brütende Vögel, besonders auch Wasservögel am Seeuferbereich, benötigt. Denn derzeit werden diese zu oft gestört. Diese Gebiete müssten dann abgesperrt werden.
  4. Finden Sie es wichtig, mit Einfluss zu nehmen auf Bepflanzung und Pflege der Grünflächen großer Betreiber wie z.B. der GBG?
    Die GBG ist eine städtische Tochtergesellschaft, für die die gleichen ökologischen und naturrechtlichen Regeln gelten müssen wie für die Stadt selbst. Insoweit sollte das Grünflächenamt bzw. der Stadtraumservice Einfluss auf die Bepflanzung und Pflege der Grünflächen haben. Steingärten gehören grundsätzlich verboten, egal ob bei der GBG oder bei Privatgebäuden. Die Einhaltung des Verbots muss dann entsprechend kontrolliert und Verstöße müssen geahndet werden.
  5. Worin sehen Sie die ökologische Bedeutung des Waldparks in Bezug auf die dort heimische Flora und Fauna? Und im größeren Zusammenhang der Vogelschutzgebiete und der FFH Schutzgebiete?
    Der Waldpark hat mit seinem alten und naturnahen Baumbestand eine sehr hohe Bedeutung für die städtische Ökologie. Er ist Lebensort zahlreicher Tiere, die ansonsten keinen Lebensraum in der Stadt finden oder dort bedroht sind. Genauso wie der Käfertaler Wald sollte der Waldpark geschützt werden. Es müssen dort Ruheflächen für Tiere und Pflanzen eingerichtet werden und das Betreten durch Spaziergänger*innen verhindert werden. Vogelschutz- und FFH-Schutzgebiete sind daher auch auf Mannheimer Gemarkung zu planen und zu realisieren.
  6. Wo liegen die Möglichkeiten Druck auf das Regierungspräsidium Karlsruhe auszuüben, damit es seine gesetzeswidrigen und naturfeindlichen Pläne nicht umsetzen kann?
    Druck auf das Regierungspräsidium Karlsruhe kann nur dadurch ausgeübt werden, indem der Standpunkt der Stadt (mit dem Alternativgutachten) mit aller gegebener Sachlichkeit vertreten wird. Auch juristische Klärungen soll die Stadt nicht fürchten, um hierüber Klarheit zu schaffen und die Stadt in ihrer Haltung und bei ihrer alternativen Maßnahme zu bestätigen.
  7.  Mir fällt zunehmend auf, dass nicht einheimische Pflanzen aus den Gärten ins städtische Grün einwandern – besonders der Bambus fällt mir diesbezüglich auf – wie stehen Sie dazu?
    Es muss vom Stadtraumservice beobachtet werden, dass sich nicht-einheimische Gewächse, die in privaten Gärten angepflanzt werden, nicht auf die Natur und Grünflächen der Stadt ausbreiten. Die privaten Gärtner*innen müssen für die Beseitigung sorgen, ggf. sogar die Beseitigungskosten tragen, wenn sie nicht einsichtig sind. Allerdings denke ich, dass die Kontrolle schwierig ist, da wir als Stadt nicht in Privatgärten hinter Häusern kontrollieren können.
  8. Finden Sie es wichtig, eine Wildtierstation (wie vom NABU vorgeschlagen) in Mannheim aufzubauen?
    Mannheim hat noch immer keine Wildtierauffangstation. Es ist ein Unding, dass Finder*innen eines Tieres von einem zum anderen Ort müssen, um ein Fundtier abzugeben. Es ist daher dringend notwendig eine Wildtierauffangstation für Mannheim einzurichten.
  9. In Bezug auf die kostenfreien Kita Plätze verstehe ich nicht, warum das unabhängig vom Einkommen gelten soll.
    Ich möchte allen Kindern die gleichen Teilhabechancen geben, unabhängig vom Einkommen der Eltern. Natürlich könnte man die Kitas auch nur bis zu einer gewissen Einkommensgrenze gebührenfrei anbieten. Doch es ist schwierig, eine Grenze zu ziehen, ab der man bezahlen muss. Es werden sich in jedem Fall Eltern finden, die sich benachteiligt fühlen, wenn sie dann zahlen müssten, auch wenn die Gebührenerhebung aufgrund ihres Haushaltseinkommens gerechtfertigt wäre. Zudem möchte ich den bürokratischen Aufwand der Gehaltskontrollen vermeiden. Schulen kosten schließlich auch keine Gebühren und Kitas gehören für mich genauso zum Bildungssystem dazu. Finanzielle Gerechtigkeit müsste durch ein besseres Steuersystem hergestellt werden, das eine stärkere Einkommenssteuer bei hohen Einkommen oder auch eine Vermögenssteuer vorsieht. Diese Instrumente können auf kommunaler Ebene jedoch nicht eingeführt werden.