Eure Fragen - meine Antworten

Frage zu „Barrierefreie“ Berufsschule & Autofreie Innenstadt

Es erreichten mich eine Frage einer Berufsschülerin zum Thema Neurodiversität und Thema Verkehr und Innenstadt

 ….. Ich habe daher zwei Fragen und würde mich sehr auf eine Antwort freuen! 

  1. Ich habe mit 24 Jahren, nachdem ich im Ausland war, eine duale Ausbildung angefangen. mit 24 habe ich auch meine ADHS Diagnose bekommen und schon als Kind hatte ich Schwierigkeiten mit dem Schulalltag gehabt. Diese sind natürlich nicht verschwunden und ich hatte weiterhin Probleme die aber mit einfachen Aufklärungen für die Lehrer hätte beseitigt werden können. Meine Frage ist, ob Sie es auch in Erwägung ziehen würden, die Aufklärung an Schulen bezüglich Neurodiversität, vor allem die Berufsschulen die für Erwachsene Schüler zuständig sind, auszubauen?
  2. Die zweite Frage ist folgende. Ich habe Ihren Beitrag zur weitestgehenden Autofreie Innenstadt gelesen und freue mich sehr darauf, wenn das durchgesetzt werden könnte! Haben Sie auch einen Blick auf andere Stadtteile wie die Neckarstadt West, bei dem Autos alles zu parken und es keinerlei Radfahrer Wege gibt?

Meine Antwort

Es ist mir sehr wichtig, dass alle Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen, ADHS, Lernschwierigkeiten usw. die Möglichkeit bekommen mit „gesunden“ Kindern und Jugendlichen aufzuwachsen und gemeinsam zu lernen.
Wir haben das Problem, dass es in Baden-Württemberg zu wenige Lehrer*innen gibt und deren Ausbildung und Einstellung Landessache ist. Die Stadt hat hier leider kaum einen Einfluss. Da ich es allerdings sehr wichtig finde, dass Kinder mit und ohne Beeinträchtigungen etc. schon im Kindergarten zusammen aufwachsen, unterstütze ich selbstverständlich dieses Anliegen. Inklusion aller Menschen, egal welche Beeinträchtigungen sie haben, ist mir besonders wichtig. Daher unterstütze ich auch das Konzept der Gesamtschule (wie die IGMH), wo Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen gemeinsam lernen und nach 9 Jahren zum Abitur geführt werden. Ich möchte mich daher dafür einsetzen, dass es in Mannheim eine weitere Gesamtschule nach Vorbild der IGMH geben wird.
Ich weiß, dass an Schulen zu verschiedenen Themenfeldern hierzu Veranstaltungen angeboten werden. Ich würde mich dafür einsetzen, dass es an Schulen und Berufsschulen z.B. auch Aufklärung von externen Expert*innen über das Thema ADHS gibt, damit dieses Thema in der Öffentlichkeit mehr Anerkennung erfährt und Betroffene weniger stigmatisiert werden. Lehrer*innen sollten hierfür besonders sensibilisiert und geschult werden. Möglicherweise könnte die Kommune in Absprache mit dem Land ein Fortbildungsangebot initiieren. Mit Lehrer*innen, betroffenen Kindern und Jugendlichen, Eltern und weiteren Akteur*innen würde ich versuchen gemeinsam Lösungen zu finden, um alle Kinder bzw. Jugendliche mitzunehmen und niemanden zurückzulassen. Der Unterricht sollte so gestaltet werden, dass auf Kinder und Jugendliche mit ADHS stärker Rücksicht genommen wird.
Natürlich setze ich mich für weniger Autoverkehr in ganz Mannheim ein. In der Neckarstadt-West mit ihren teilweise sehr engen Straßen sind Autos besonders problematisch, da sie viel Platz wegnehmen oder auch eine Gefährdung für Kinder darstellen. Ich setze mich dafür ein, dass es auch in den Stadtteilen mehr Verkehrsberuhigung gibt und mehr Platz und Sicherheit für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen. Vor Kurzem gab es im Gemeinderat mit den Stimmen der LI.PAR.Tie.-Fraktion (DIE LINKE, Die PARTEI, Tierschutzpartei) eine Mehrheit für den Grundsatzbeschluss, dass die Langstraße zu einer Fahrradstraße umgewandelt wird und dass in der Neckarstadt-West eine Fahrradzone eingerichtet wird.