- Wenn Sie Oberbürgermeisterin wären, was würde sich für den Stadtteil Jungbusch verändern?, Was würden Sie für den Stadtteil Jungbusch tun?
Der Jungbusch hat sich in den letzten Jahren immer mehr zu einem Szene- und Ausgehviertel gewandelt. Auf der einen Seite ist der Stadtteil v.a. baulich und kulturell aufgewertet worden. Auf der anderen Seite sind die Mietpreise enorm gestiegen, was zur Verdrängung alteingesessener Bevölkerungsteile geführt hat bzw. führt, und die Lärmbelastung hat zugenommen. Ich möchte daher dafür sorgen, dass der Jungbusch ein Stadtteil bleibt, den sich alle Menschen und auch Familien leisten können und in dem auch Familien gerne wohnen. Der Jungbusch ist einer der Stadtteile, in dem die GBG unterdurchschnittlich wenige Wohnungen besitzt. Das muss sich ändern. Es müssen gezielt Immobilien und Grundstücke durch die Stadt oder GBG aufgekauft werden und somit der Immobilienspekulation entzogen werden, um preisgünstiges Wohnen sicherzustellen. Es muss ein besseres Miteinander zwischen Bewohner*innen, Vereinen, Gastronomie und Besucher*innen gefunden werden, um die Lärmproblematik spät abends weiter einzudämmen. Hierzu könnten speziell freitags- und samstagabends Lots*innen (Ehrenamtliche oder Beschäftigte des Kommunalen Ordnungsdiensts) in Hafenstraße und Jungbuschstraße unterwegs sein, um die Besucher*innen zum rücksichtsvollen Verhalten zu sensibilisieren. Die Sauberkeit soll durch eine häufigere Straßenreinigung und Kommunikation mit der Gastronomie verbessert werden. Die Jungbuschstraße sollte zu einer verkehrsberuhigten Anwohnerstraße werden. Weiterhin möchte ich mich dafür einsetzen, dass die Nahversorgung verbessert wird durch gezielte Ansiedlung eines Nahversorgers oder durch die Etablierung eines kleinen Wochenmarktes und dass der Weg zum S-Bahn-Haltepunkt Handelshafen attraktiver gestaltet wird. - Was würden Sie tun, um für ausreichend finanzierbare Wohnungen zu sorgen, speziell auch für Familien?
Über den Mannheimer Bodenfonds müssen auch im Jungbusch gezielt Grundstücke bzw. Wohngebäude aufgekauft werden, um sie dem freien Markt und somit der Spekulation zu entziehen. Die GBG muss mehr Wohnungen bauen und Bestandswohnungen erlangen, um ein größeres Angebot mit familienfreundlichen Wohnungen zu sichern und zu schaffen. Dafür muss der Bodenfonds über den städtischen Haushalt finanziell besser ausgestattet werden. - Was würden Sie allgemein für Familien in Mannheim tun?
Ich möchte dafür sorgen, dass es in allen Stadtteilen genug gebührenfreie Krippen, Kitas und Horte gibt, in denen die Erzieher*innen auch gut bezahlt werden. Außerdem fordere ich mehr Gesamtschulen oder zumindest Gemeinschaftsschulen, im Süden der Stadt am besten eine „zweite IGMH“. Ganztagsschulen müssen in allen Stadtteilen eingerichtet werden, um Eltern eine zuverlässige und für die Kinder passende Betreuung sicherzustellen. Mannheim braucht mehr wohnortnahe Spielplätze, die die Bedürfnisse der Kinder aller Altersgruppen gerecht werden, sowie einen Ausbau der Jugendtreffs in weitere Stadtteile. Familien müssen in Mannheim passenden und für sie erschwinglichen Wohnraum finden, v.a. in Mehrfamilienhäusern. Bei Neubauprojekten sollte man besonders Erdgeschosswohnungen mit Gartenanteil oder Terrasse für Familien vorsehen.